Welche heimischen Shoppingcenter und Fachmarktzentren funktionieren gut, welche sacken ab? Die neueste Umfrage unter den Mietern von 157 Einkaufstempeln durch den deutschen Berater ecostra listet österreichweit erstmals drei Sieger auf. Doch fünf Standorte fallen klar ab, darunter gleich vier in Wien.

Welche heimischen Shoppingcenter und Fachmarktzentren funktionieren gut, welche sacken ab? Die neueste Umfrage unter den Mietern von 157 Einkaufstempeln durch den deutschen Berater ecostra listet österreichweit erstmals drei Sieger auf. Doch fünf Standorte fallen klar ab, darunter gleich vier in Wien.

Seit zwölf Jahren befragt ecostra Händler, Gastronomen und Dienstleister, die in den insgesamt 98 Shoppingcenters und innerstädtischen Malls sowie 59 Fachmarktzentren ihre Geschäfte führen. Kriterien sind, wie sich ihre Umsätze dort entwickeln, ob sie weitere Filialen planen und wie der Mieter-Mix aus ihrer Sicht passt.„Viel Licht und viel Schatten“ in WienSchlecht sieht es dabei vor allem in Wien aus. Neben dem ece in Kapfenberg finden sich im „Tabellen-Keller“ der als am wenigsten attraktiv beurteilten Standorte mit Q19, Meiselmarkt, Citygate sowie Galleria gleich vier innerstädtische Center in der Bundeshauptstadt. Sie sind in der Bewertung zwischen 3 und 4, und diese Flop-Plätze sind schon länger fast wie „einzementiert“, so ecostra-Projektleiter Thomas Terlinden. Es scheint ihnen einfach nicht zu gelingen, sich in der Zufriedenheit der Mieter zu verbessern, die Galleria in Wien 3 sackte gar weiter auf den letzten Platz zurück.Diese Häufung sei auffällig, so Terlinden. „Gleichzeitig gibt es mit dem Riverside, The Mall und anderen aber auch eine Reihe Wiener Center, die seit Jahren zur österreichischen Spitzengruppe der Erfolgreichsten zählen. In der Hauptstadt gibt es viel Licht und viel Schatten.“ Gemeinsam ist den Nachzüglern, dass sie offenbar zu wenige wirklich zugkräftige Mieter haben, die Kunden in die Center hineinziehen. Daher klagen dann auch die anderen über zu wenig Publikum.Hofer, Spar, dm, Nike und andere ziehen besser als ihre KonkurrentenUnter den Wunsch-Kundenmagneten kristallisieren sich aus Sicht der Handelsprofis überraschend einige klar heraus: Bei den Lebensmitteldiskontern wird Hofer bevorzugt, bei den Supermärkten eher Spar. Als Drogeriemarkt zieht besonders dm, bei den Parfümerien Rituals. Im Modebereich schätzen die Händler Zara stärker als H&M ein, und wenn es um die Frage geht, ob Adidas oder Nike als Nachbar gewünscht wird, dann liegt die US-Marke für zwei Drittel der Befragten voran.Das könne zwar teilweise an persönlichen Präferenzen der Umfrageteilnehmer liegen, „spiegelt aber vor allem die Erwartung, welches der alternativ möglichen Unternehmen am ehesten in der Lage wäre, das Einkaufszentrum positiv zu befruchten und somit Synergien auch für das eigene Geschäft zu bewirken“, ergänzt ecostra-Geschäftsführer Joachim Will. Dabei zählt nicht unbedingt die objektive Leistungsfähigkeit eines Konzepts, sondern Attraktivität, Bekanntheit und Positionierung einer Marke.Drei „gute“ StandorteNeben den Kellerkindern gibt es auch aber ausgezeichnet funktionierende Shoppingtempel. Erstmals seit zwölf Jahren wurden sogar drei Standorte mit der bisherigen Bestnote „gut“ von den Mietern beurteilt. Als Seriensieger der vergangenen Jahre blieb auch diesmal der Dornbirner Messepark an der Spitze, ebenso das dez in Innsbruck. Aufgerückt ist der Euromarkt in Kapfenberg. Nach den Top 3 folgen Riverside in Wien, EZE Eisenstadt, Kaufpark Vösendorf, Europark Salzburg, Neukauf in Spittal/Drau, Infra Center Linz, Weberzeile in Ried/Innkreis, Murpark Graz, SEP Gmunden, Varena Vöcklabruck, eo center Oberwart, The Mall Wien, BahnhofCity Wien West, Donautreff Ottensheim, FMZ Imst, Stadtgalerie Schwaz sowie BahnhofCity Wien Hauptbahnhof in der guten Gruppe. Wegen Personalmangel will Mehrheit die Öffnungszeiten kürzenWas den Handelsmanagern besondere Sorge macht, ist der Mangel an Personal. Knapp 62 Prozent sehen da ihre größte Herausforderung für den Betrieb. Eine fast ebenso große Mehrheit sieht bereits in der Reduktion der Öffnungszeiten eine Lösung. „Es gibt an sich in den Shoppingcentern eine Öffnungspflicht in den Mietverträgen. Gleichwohl sehen sich verschiedene Mieter aufgrund des fehlenden Personals kaum mehr in der Lage, diese Zeiten vollständig umzusetzen, und müssen die Ladentür zeitweise schließen. Trotz vertraglicher Grundlage hat das Centermanagement dann kaum eine Handhabe. Wenn kein Personal da ist, ist der Laden eben geschlossen“, erklärt Will die Misere.Dementsprechend wollen die Handelsketten nur noch mit angezogener Handbremse expandieren. Die befragten Filialisten planen in den kommenden zwölf Monaten österreichweit nur noch durchschnittlich 2,5 neue Shops. Im Vorjahr waren es noch 3,3 Neueröffnungen. Gesucht werden dafür eher Lagen in innerstädtischen Geschäftsstraßen, kleinere lokale Zentren sowie Flächen „auf der der grünen Wiese“ sind weniger begehrt. Allerdings stehen auch im Schnitt nur noch 1,3 Standorte auf einer Schließungsliste, zuvor waren es fast 2. Offenbar ist die Bereinigung der Standortnetze nach Corona usw. weitgehend abgeschlossen, vermutet ecostra. …Read More

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