Einem 26-Jährigen drohen in Wien nach einer Falschgeld-Bestellung ein bis zehn Jahre Haft. Doch er ist nicht der Einzige, dem der illegale Kauf strafrechtliche Konsequenzen einbrachte. Denn bei seinem Prozess kommt ein kurioser Zufall ans Tageslicht.

Einem 26-Jährigen drohen in Wien nach einer Falschgeld-Bestellung ein bis zehn Jahre Haft. Doch er ist nicht der Einzige, dem der illegale Kauf strafrechtliche Konsequenzen einbrachte. Denn bei seinem Prozess kommt ein kurioser Zufall ans Tageslicht.

„Junge Menschen wissen oft nicht, dass es sich hier um kein Kavaliersdelikt handelt, sondern um eine Straftat, die mit einem Strafrahmen von ein bis zehn Jahren Haft bedroht ist“, sagt Rechtsanwalt Sascha Flatz im Prozess gegen einen 26-jährigen Österreicher. „Viele denken, das ist so wie Schokolade klauen.“ Der junge Mann hat im Internet Falschgeld bestellt, das Paket wurde von Zoll-Spürhunden erschnüffelt.Ermittler klingelten an der Wohnungstür„Ich war für eine lange Zeit alleine zu Hause und bin aus Langeweile ins Darknet gelangt. Dort bin ich auf den Blog von einem Schwarzgelddealer mit guten Bewertungen gestoßen.“ Aus Neugierde habe der Wiener einen Testkauf getätigt. Später bestellte er 30 Zwanziger und 30 Fünfziger um 350 Euro. In Umlauf habe er die Blüten nicht bringen wollen. Diese Frage stellte sich aber erst gar nicht – statt des Briefträgers klingelten Ermittler an seiner Wohnungstür. Der geständige Angeklagte verriet den Beamten seine Quelle.Jetzt wird die Geschichte kurios: Das Bundeskriminalamt, Büro Falschgeld, tätigte daraufhin ein verdecktes Geschäft, um Erkenntnisse über Herkunft und Qualität der gefälschten Banknoten zu erlangen und um mögliche Hintermänner auszuforschen. Beim Darknet-Anbieter bestellte das BKA 20 Stück gefälschte 20- und 50-Euro-Banknoten, bezahlt wurde der Kauf mittels Bitcoins. Die Scheine dürften von Belgien aus versandt worden sein.Der Postler mit den langen Fingern wird angezeigtDer Clou: Auch dieses Paket kam nicht an. Ein Wiener Postangestellter entwendete ausgerechnet die Bestellung des Bundeskriminalamtes, nahm das Paket mit dem Falschgeld mit, anstatt es ins Postfach zu legen. Der Postler mit den langen Fingern wurde angezeigt. Blöd gelaufen! Auch in Belgien verschwand zuvor ein vom BKA bestelltes Paket Falschgeld. Erst die dritte Banknoten-Bestellung kam tatsächlich bei den Ermittlern an.  Der Blütendieb von der Österreichischen Post hat seinen Prozess noch vor sich, während der angeklagte 26-Jährige bereits vom Schöffengericht verurteilt wurde. Und – sicher auch aufgrund seines gepflegten, höflichen und reumütigen Auftretens im Prozess – mit einer milden Strafe von einem Jahr bedingter Haft, nicht rechtskräftig, davonkam. „Damit kann er den zugesicherten Job antreten“, ist Anwalt Flatz erleichtert. …Read More

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